Spiele des Barocks

Spielen wie die Könige!

    • Historische Feste, Gross Events & Stadtfeste

Im Jahre 1711 am Hofe des Sonnenkönigs, genannt Ludwig der XIV von Gottes Gnaden, spielen am Hofe zu Versailles vergnügt die adeligen Gäste im großzügig angelegten Park an einem riesigen, dem Sonnensystem nachempfundenen Kugellabyrinth. Ganz behutsam bewegen die in Samt und Seide gekleideten Gäste die riesige Spielscheibe wobei sie versuchen eine goldene Kugel langsam ins Zentrum zu navigieren, um sie in einem runden Trichter in der Mitte des Labyrinths unterhalb der hölzernen Krone verschwinden zu lassen. Die adligen Sieger des Spiels werden vom umstehenden Gefolge mit bedächtigem Klatschen und schmeichlerischen Worten überhäuft.

Beim Backgammon nebenan ruinierte sich schon der eine oder andere Herr und verspielte seinen adeligen Titel.

Das Meisterstück das königlichen Hoftischlers ist ein überdimensionales Schlossmagnetspiel (Magneten waren zu dieser Zeit unter der Bevölkerung noch völlig unbekannt). Kleine Spielfiguren, die den royalen Damen am Hofe nachempfunden sind, werden wie von Geisterhand von den adeligen Spielern mit einem Magnetstab unterhalb der Spielplatte durch ein Labyrinth von 36 Schlosszimmern bewegt.

Das Lieblingsspiel des Sonnenkönigs war ein chinesisches Mah Jong für bis zu 10 Spieler. Die 144 Spielsteine wurden allerdings mit Motiven des französischen Königshauses neu gestaltet. Das gehörte sich so am Hofe von Ludwig dem XIV, dem größten König aller Könige unter der Sonne, kurz gesagt dem Sonnenkönig.

Als schon längst die Sonne über dem Versailler Gartenreich des Sonnenkönigs untergegangen war, hörte man aus den Garten-labyrinthen im Schein tausender Fackeln immer noch das Klickern der Spielsteine und das Rollen der riesigen Holzkugeln, dazwischen das leise Gelächter der adeligen Damen und das laute Klatschen, wenn der Sonnenkönig einen Spielzug vollendete.

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